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Chlamydien
Mögliche Symptome: symptomlos, Ausfluss, Schmerzen/Brennen
Chlamydien sind zellwandlose Bakterien und können bei allen Arten des Geschlechtsverkehrs übertragen werden, egal ob vaginal, anal oder oral. Der einzige Schutz bietet Safer Sex mit Kondomen.
Unentdeckte Chlamydien-Infektionen sind die Hauptursache für ungewollte Kinderlosigkeit. Aus diesem Grund ist eine frühzeitige Erkennung besonders wichtig.
Über 10% der betroffenen Frauen sind nach einer durchgemachten Chlamydien Infektion unfruchtbar. Nach drei Infektionsepisoden sind bereits mehr als 50% unfruchtbar.
Das Heimtückische dabei: Bis zu 95% der infizierten Frauen und 50% der Männer zeigen keinerlei Symptome. Man schätzt, dass alleine in der Schweiz derzeit 10’000 Frauen infolge einer Chlamydien-Infektion keine Kinder bekommen können.
Damit sind Chlamydien für den unerfüllten Kinderwunsch jedes zweiten bis dritten Paares verantwortlich.
Nebst Unfruchtbarkeit können auch gefährliche Eileiterschwangerschaften die Folgen einer unbehandelten Chlamydien-Infektion sein.
Bei den Männern können Entzündungen der Prostata, Samenleiter und Nebenhoden Spätfolgen unbehandelter Chlamydien-Infektionen sein. Zudem können die Infektionen auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen.
Infektionen der Schleimhäute von Scheide, Harnröhre und Darm heilen durch eine Behandlung mit Antibiotika vollständig aus. Informieren Sie ihre Sexpartner bzw. Sexpartnerinnen über die Infektion. Diese sollten sich auch dann auf Chlamydien testen lassen, wenn keine Symptome zu spüren sind.
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Trichomonas vaginalis
Mögliche Symptome: symptomlos, Ausfluss, Schmerzen/Brennen
Die Trichomoniasis (Trichomonas vaginalis) ist die häufigste nicht-virale sexuell übertragene Infektionskrankheit weltweit. Da eine Infektion in rund 80% der Fälle ohne Symptome verläuft, ist auch in der Schweiz mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.
Unbehandelte asymptomatische Infektionen können über Monate bis Jahre persistieren. Dabei kann es bei Frauen zu Entzündungen des Beckens und Unfruchtbarkeit kommen.
Weiter kann bei Schwangeren eine Trichomonas-Infektion eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen. Zudem weisen Neugeborene von infizierten Müttern ein geringes Geburtsgewicht auf. Eine Behandlung der Infektion während der Schwangerschaft ist gefahrlos.
Bei Männern kann eine Infektion zu chronischer Prostatitis oder chronischer Entzündung der Nebenhoden führen.
Mit einer antiparasitären Therapie behandelt, heilen Trichomonaden-Infektionen vollständig aus.
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Herpes simplex
Mögliche Symptome: symptomlos, Geschwüre/Warzen, Schmerzen/Brennen, Jucken
Ein Genitalherpes äussert sich in der Regel durch schmerzhafte Bläschen im Genitalbereich, welche aufplatzen und in Geschwüre und Krusten übergehen. Die Geschwüre heilen innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Danach ruhen die Viren lebenslang im Körper. Bei geschwächtem Immunsystem bzw. durch äussere Faktoren wie Stress, können die Viren jederzeit wieder die Bildung von Bläschen auslösen.
Bei Männern sind vor allem der Penisschaft, die Eichel und die Vorhaut betroffen, bei Frauen die Vulva, die Vagina, der Gebärmutterhals und der Damm. Die Hautläsionen kommen auch ausserhalb des Genitaltrakts vor, zum Beispiel an den Oberschenkeln, an den Fingern oder im Gesicht.
Die Übertragung auf das ungeborene oder neugeborene Kind während der Schwangerschaft oder bei der Geburt kann schwerwiegende Komplikationen wie ein Atemnotsyndrom, Hirnhaut- und Gehirnentzündung auslösen.
Zur Behandlung werden antivirale Arzneimittel und symptomatische Massnahmen eingesetzt. Eine dauerhafte Eliminierung des Virus ist bisher nicht möglich.
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Gonokokken (Tripper)
Mögliche Symptome: symptomlos, Ausfluss, Blutungsstörungen, Schmerzen/Brennen
Ein unbehandelter Tripper kann bei der Frau Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut, der Eileiter und der Eierstöcke auslösen. Als Folge davon kann es zu gefährlichen Eileiterschwangerschaften und Unfruchtbarkeit kommen. Zudem ist eine Mutter-Kind-Übertragung während der Geburt möglich. Dabei besteht die Gefahr der Erblindung des Neugeborenen.
Beim Mann kann ein unbehandelter Tripper zu Entzündungen der Samenstränge und Nebenhoden führen. Also Folge davon besteht die Gefahr von Unfruchtbarkeit.
Zur Behandlung kommt eine Kombination zweier Antibiotika zum Einsatz.
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Mycoplasma genitalium
Mögliche Symptome: symptomlos
Beim Mann kann Mycoplasma genitalium eine Urethritis und Prostatitis hervorrufen.
Bei der Frau kann sich nebst der Urethritis eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut entwickeln. Weiter sind Fälle von Blasenentzündung und Nierenbeckenentzündungen beschrieben.
Zur Behandlung stehen Antibiotika zur Verfügung.
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Treponema pallidum (Syphilis)
Mögliche Symptome: symptomlos, Geschwüre/Warzen
Syphilis, auch als Lues bezeichnet wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht. Infektionen heilen nur selten von allein aus. Unbehandelt besteht die Infektion in den meisten Fällen auch dann fort, wenn die Symptome nach einiger Zeit zurückgehen oder ganz verschwinden. Um die lebensbedrohlichen Spätfolgen der unbehandelten Syphilis vermeiden zu können, sollte sich daher jede infizierte Person behandeln lassen.
Unbehandelt verläuft eine Syphilis-Infektion in folgenden Stadien:
- Stadium: Die ersten Symptome treten nahe der Eintrittsstelle auf. Es entsteht ein dunkelroter Fleck, der sich in ein Geschwür mit verhärteten Rändern entwickelt. Das Geschwür sondert eine Flüssigkeit ab, in der sich eine hohe Zahl Krankheitserreger befindet.
- Stadium: Ungefähr acht Wochen nach der Ansteckung breitet sich die Syphilis im Körper aus. Die meisten Patienten erkranken an einem masernähnlichen Hautausschlag. Die Hautveränderungen klingen ungefähr zwei Jahre nach der Infektion ab. Es folgt eine Phase ohne Symptome. Diese kann lebenslang, manchmal aber auch nur wenige Monate andauern.
- Stadium: Kann Jahre oder auch Jahrzehnte nach der Infektion beginnen. Innere Organe werden geschädigt und die Erkrankung geht in das zentrale Nervensystem über. Rund 25 Prozent der unbehandelten Personen leiden an einer chronischen Gehirnentzündung. Diese kann zu geistigem Abbau und Demenz führen. Die Schädigungen können aber auch lebensbedrohlich werden und zum Tod führen.
Auch in den Spätphasen kann die Syphilis durch eine medikamentöse Therapie geheilt werden. Bereits entstandene Schäden z.B. der Organe können jedoch nicht mehr rückgängig gemacht werden.
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Anmerkung zur Symptomlosigkeit
Ob es juckt oder brennt ist ein sehr unzuverlässiger Hinweis, um auf eine sexuell übertragbare Infektion zu schliessen, denn in den meisten Fällen sind absolut keine Krankheitszeichen vorhanden. Mann oder Frau ist symptomlos.
Ob bei einer gewissen sexuell übertragbaren Infektion keine Krankheitszeichen vorhanden sind, hängt zum einen vom Erreger, zum anderen vom eigenen Geschlecht ab.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir aufgelistet, welche Erreger in wie vielen Fällen keine Symptome verursachen:
STI | Frauen | Männer |
---|---|---|
Chlamydien | 95% | 50% |
Trichomonas vaginalis | 70% | 90% |
Herpes simplex Virus (genitalis) | 65% | 65% |
Gonokokken (Tripper) | 70% | 25% |
Mycoplasma genitalium | 50% | 90% |
Treponema pallidum (Syphilis) | 25% | 25% |